Willkommen in der Welt der Kaninchenhaltung! Eine der grundlegendsten und gleichzeitig komplexesten Fragen, die sich jeder Kaninchenbesitzer stellt, ist: “Was essen Kaninchen eigentlich?” Die richtige Ernährung ist das A und O für ein langes, gesundes und glückliches Kaninchenleben. Fehler in der Fütterung können schwerwiegende gesundheitliche Probleme nach sich ziehen, von Verdauungsstörungen bis hin zu Zahnproblemen. Dieser Leitfaden beleuchtet die Kernaspekte einer artgerechten Kaninchenernährung und zeigt auf, wie Sie die Gesundheit Ihrer kleinen Hoppler optimal unterstützen können.
Warum die richtige Ernährung für Kaninchen entscheidend ist
Die Bedeutung einer angepassten Fütterung für Kaninchen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Es geht weit über die bloße Sättigung hinaus. Hier sind die Hauptgründe, warum die Wahl, was Kaninchen fressen, so kritisch ist:
- Gesunde Verdauung: Kaninchen besitzen ein sehr empfindliches Verdauungssystem, das auf eine konstante Zufuhr von rohfaserreicher Nahrung angewiesen ist. Nur so bleiben die Darmbewegung und die nützliche Darmflora intakt.
- Zahnabrieb: Kaninchenzähne wachsen ein Leben lang. Das ständige Kauen von Heu und anderen faserreichen Futtermitteln ist unerlässlich, um sie auf der richtigen Länge zu halten und Zahnspitzen zu vermeiden, die schmerzhaft sein können.
- Vorbeugung von Krankheiten: Viele häufige Kaninchenkrankheiten, wie Verdauungsstörungen, Übergewicht oder Nierenprobleme, können direkt auf eine falsche Ernährung zurückgeführt werden. Eine ausgewogene Diät ist die beste Prävention.
- Verhaltensanreicherung: Die Beschäftigung mit Futter, insbesondere das lange Kauen von Heu, ist ein natürliches Verhalten, das Langeweile vorbeugt und zum Wohlbefinden beiträgt.
Die Grundpfeiler der Kaninchenernährung
Um zu verstehen, was Kaninchen fressen sollten, muss man sich ihre natürlichen Fressgewohnheiten und ihren Verdauungstrakt vor Augen führen. Die Ernährung basiert auf wenigen, aber extrem wichtigen Säulen:
Heu: Der absolute Lebenselixier
Heu ist der mit Abstand wichtigste Bestandteil der Kaninchenernährung und sollte – keine Übertreibung – rund um die Uhr in unbegrenzter Menge zur Verfügung stehen. Es liefert die notwendigen Rohfasern für eine gesunde Verdauung und den kontinuierlichen Zahnabrieb. Achten Sie auf gutes, frisches Heu, das duftet und staubarm ist. Ein erwachsenes Kaninchen frisst pro Tag in etwa sein eigenes Körpergewicht an Heu. Historisch gesehen, haben sich Wildkaninchen über Jahrtausende evolutionär an eine Gras- und Kräuterdiät angepasst, was die zentrale Rolle von Heu – im Grunde getrocknetem Gras – in ihrer Ernährung unterstreicht.
Frisches Wasser: Immer verfügbar
Sauberes, frisches Wasser ist ebenso unverzichtbar wie Heu. Es sollte jederzeit in einer schweren Keramikschale oder einer Nippeltränke angeboten werden. Wechseln Sie das Wasser täglich und reinigen Sie die Gefäße gründlich, um Algen- und Bakterienbildung zu verhindern.
Was Kaninchen fressen: Die Bestandteile im Detail
Nach Heu und Wasser kommen weitere Futterkomponenten, die die Ernährung abrunden, aber in Maßen verfüttert werden müssen.
Frischfutter (Grünfutter)
Frischfutter liefert Vitamine, Mineralien und zusätzliche Fasern. Es sollte schrittweise eingeführt werden, insbesondere bei jungen Kaninchen oder solchen, die bisher wenig Grünes bekommen haben. Beginnen Sie mit kleinen Mengen und steigern Sie diese langsam. Eine Faustregel ist, täglich 150-250g Frischfutter pro Kilogramm Körpergewicht anzubieten, aufgeteilt auf mehrere Mahlzeiten.